Die Zirbe ist sehr viel mehr als nur ein Baum, der schön anzusehen ist. Das haben auch schon unsere Ahnen erkannt. Inzwischen wird das Holz des Baumes weltweit sehr geschätzt und das nicht ohne Grund. Was die Zirbe ausmacht, wo sie wächst und in welchen Bereichen sie Verwendung findet, wird in nachfolgendem Artikel vorgestellt.
Die Königin der Alpen
Ein Kennzeichen des Baumes sind die vielen Büschel, die jeweils aus fünf Nadeln bestehen. Oft werden die Samen der Zirbe als Zirbelnüsse bezeichnet, was eigentlich nicht richtig ist, da es sich nicht um Nüsse handelt. Die Zirbe kann bis zu 1000 Jahre alt werden. Schon früh erkannten die Menschen, dass das Holz dieses Baumes ganz besonders ist. Der aromatische Duft ist der Grund dafür, dass es inzwischen häufig in der Möbelproduktion verwendet wird. Aber auch die Samen und Zapfen des Baumes finden Verwendung in der Lebensmittelbranche. Zirbenlikör und Zirbenschnaps können aus ihnen hergestellt werden.
Bei der Zirbe handelt es sich um ein immergrünes Kieferngewächs. In der Botanik wird darunter verstanden, dass der Baum seine Nadeln das ganze Jahr über behält, also länger als eine Vegetationsperiode.
Verbreitung der Zirbe in der Steiermark
Die Zirbe ist hauptsächlich in den Alpen beheimatet. Man findet sie in den Höhen zwischen 1300 und 2700 Metern. Die größten Bestände des Baumes befinden sich in Österreich. Die Steiermark wird oft als Zirbenland benannt. Die Zirbe hat hier den liebenswerten Titel als Königin der Alpenbäume erhalten.
Heilkraft der Zirbe
Schon vor Jahrhunderten haben die Bewohner von Zirbenregionen die wohltuenden Kräfte der Zirbe erkannt und genutzt. Der Baum hat nachweislich eine entschleunigende Wirkung auf den menschlichen Organismus. Es gibt eine Studie der Joanneum Research von 2003 die besagt, dass durch den Kontakt mit der Zirbe die Pulsfrequenz verringert wird. Die Forscher geben an, dass das Herz weniger arbeiten muss und zwar um 3500 Schläge am Tag. Das entspricht in etwa einer Stunde.
Aber die Zirbe hat noch einiges mehr zu bieten. Die im Holz enthaltenen Harze und ätherischen Öle reinigen die Luft. Sie dringen tief in die Lunge ein und beeinflussen so die Atmung, die dadurch tiefer und leichter wird.
Vor allem im Schlafzimmer hat der aromatische Duft der Zirbe eine beruhigende Wirkung auf das menschliche vegetative Nervensystem. Es fördert so das Ein- und das Durchschlafen. Die Zirbenbetten erhöhen somit die Schlafqualität und gelten als besonderer Tipp zur Behebung von Schlafstörungen.
Der Geruch der Zirbe wirkt ebenfalls beruhigend auf die Psyche des Menschen. Das Holz hat eine positive Wirkung auf die Stimmungslage und das Wohlbefinden. Der Grund dafür ist, dass die Zirbe anregend auf die Noradrenalin- und auf die Dopaminproduktion wirkt. Diese chemischen Botenstoffe sind maßgeblich für die Ausschüttung von Glückshormonen in menschlichen Körper verantwortlich.
Aber die Zirbe hat nicht nur positive Wirkungen auf die Gesundheit eines Menschen. Der Geruch des Holzes hat auch eine insektenvertreibende Wirkung. Ein paar Tropfen des Zirbenöls auf der Haut bewirken, dass Stechmücken und auch Zecken fern bleiben.
Verwendung der Zirbe
- Zirbenöl:
Das Zirbenöl wird gewonnen, in dem die Zapfen, Nadeln und Zweige der Zirbe gemeinsam mit Wasserdampf destilliert werden. Daraus entsteht ein angenehm riechendes und erfrischendes Öl. Dieses eignet sich zur Verbesserung der Raumluft. Schlechte Gerüche im Bad oder in der Küche können somit neutralisiert werden. Das Öl kann Anwendung in Duftlampen finden oder in anderen Geräten, die der Lufterfrischung dienen.
Das Öl kann aber auch als Badezusatz verwendet werden. Auch in der Sauna können Aufgüsse mit Zirbenöl verfeinert werden. - Zirbenmöbel:
Das Holz der Zirbe lässt sich sehr gut verarbeiten, aber das ist nur ein Grund, warum Tischler es so gerne verwenden. Es gibt inzwischen Schränke, Esstische und Sideboards aus dem schönen Holz. Aber vor allem in der Herstellung von Betten findet Zirbenholz besondere Verwendung. Viele Menschen schwören auf den erholsamen Schlaf, den sie in diesen Betten finden. Ein Grund dafür ist das im Holz enthaltene Pinosylvin. Eine Substanz, die für Bakterien, Motten und Pilze unangenehm riecht und sie somit fernhält. Deshalb stellt die österreichische Tischlerei Die Køje alle ihre Möbel aus dem Holz der Zirbelkiefer her. Eine Übersicht der Zirbenmöbel finden Sie auf diekoje.com.
Zirbenholz lässt sich zudem gut spalten und schnitzen, da es als besonders weich gilt. Daher findet es auch oft Anwendung bei der Verkleidung von Wänden und bei Holzhütten. Viele eingewachsene Äste verleihen dem Holz eine interessante und belebte Struktur. - Späne aus Zirbenholz: Selbst die Späne der Zirbe kann weiterverwendet werden. Wird diese in kleine Pölster eingefüllt und in den Kleiderschrank gelegt, schützen sie die Klamotten vor Motten.
- Sirup, Likör und Schnaps:
Auch die Zapfen der Zirbe finden in der Lebensmittelproduktion Anwendung. In der Steiermark werden sie oft als „Zirmtschurl“ bezeichnet und sind begehrte Früchte. Die frischen Zapfen werden zerkleinert und mit Zucker, Wasser und etwas Zitrone aufgekocht und können so zu Zirbensirup oder Likör verarbeitet werden.
Werden die Zapfen Alkohol eingelegt kann so Zirbenschnaps gewonnen werden. Dieser gilt als wahres Elixier, weil auch in dem Schnaps das ätherische Öl enthalten ist. Es kann bei Magen- und Darmbeschwerden zur Linderung verhelfen.