Wer kennt es nicht, die Kinder oder einer selbst, sitzt stundenlang vor dem Schreibtisch, schaut sich die Unterlagen an, blättert die Zettel durch, doch spätestens am nächste Tag ist alles gelernte wieder vergessen. Es frustriert jeden, wenn es beim Lernen keinen Fortschritt gibt, wenn das Gleiche immer und immer wieder wiederholt werden muss. Und das Ergebnis bei der Aufgabe trotz stetigem Üben einfach nicht passen will.
Schlimmer kommt es dann noch, wenn Mitschüler oder Mit-Studenten, kaum lernen muss, da ihm dieses einfach zuzufliegen scheint. Ihnen reicht es aus, wenn sie einen Blick über die Unterlagen werfen, und auch nach Tagen und Wochen sind manchen die Lösungswege noch immer im Gedächtnis, während bei einem selbst neues Erlerntes wohl etwas Altes gelöscht haben muss.
Viele Faktoren spielen beim Lernen zusammen, die sich jeder verinnerlichen muss, damit effektiver gelernt werden kann. So können folgende Probleme auftreten:
Beim Lernen nicht langfristig denken:
Der Satz, „du lernst nicht für die Schule, sondern für das Leben“, werden viele Kinder nicht mehr hören können. Doch steckt sehr viel Wahrheit darin. Wer z.B. mit dem Gedanken ans Lernen geht, dass dieses ja eh bald nicht mehr benötigt wird, der wird dieses auch sehr schnell wieder vergessen.
Wer aber schon beim Lernen im Hinterkopf hat, das Wissen noch länger zu brauchen, der wird diese Dinge auch längerfristig abspeichern können. Hier muss jeder ansetzen, denn nur für die nächste Prüfung zu lernen, ist nicht der Sinn hinter dem Lernen. Lieber sollte soweit gedacht werden, dass das Gelernte dann auch länger gebraucht werden kann.
Nicht genug Konzentration
Schüler werden es allzu oft hören: konzentriere dich doch besser. Es ist aber tatsächlich so: wer sich nicht auf das, was er lernen soll konzentriert, der wird es auch nicht behalten können. Wer seine Gedanken beim Lernen an etwas anderes verschwendet, als an das eigentliche Thema, der wird auch keinen Lernerfolg verspüren. Es ist mehr als wichtig, beim Lernen auch bei der Sache zu sein, damit das Gehirn auch genau diese Dinge abspeichern kann.
Das falsche Lernen
Gerade in der heutigen Zeit, in der alles immer und überall schnell mit einem Klick nachgelesen werden kann, ist das Lernen der Sachen eigentlich eine recht schwere Sache. So haben viele Schüler zwar gelernt, mit den neuen Medien umzugehen und diese auch zu nutzen, doch ist genau dieses auch ein Problem, für anstehende Prüfungssituationen. Genau dann kann eben nicht mehr schnell nachgeschlagen werden, wenn eine wichtige Information fehlt.
Grundlagen für erfolgreiches Lernen und Lerntechniken
Lerntechniken alleine helfen nicht dabei, dass das Wissen in Zukunft auch besser behalten werden kann. Es ist vielmehr auch so, dass jeder Schüler und auch jeder Student erst einmal Grundlagen schaffen muss, damit die Lerntechniken richtig zum Einsatz kommen können. Nur dann werden die Techniken, die im weiteren Verlauf beschrieben werden, auch hilfreich sein.
So müssen Schüler und Studenten erst einmal einen Schritt weiter hinten anfangen, damit dann eben mit den Lerntechniken das Wissen auch behalten wird.
1. Einen Lernplan erstellen!
Wichtig ist es, frühzeitig mit dem Lernen zu beginnen, damit nicht auf den letzten Drücker noch eine ganze Reihe Themen abgearbeitet werden muss. So sollte vor wichtigen Prüfungen ein Lernplan erstellt werden. Dieser sollte dann auch exakt eingehalten werden, damit nicht doch noch vor der Prüfung zu viel Soff auf einmal erarbeitet werden muss.
Viele Studien belegen, dass der Druck, der aufgebaut wird, wenn zu kurzfristig gelernt wird, sich negativ auf das Lernen auswirken kann. Unter Druck arbeitet niemand gut. Daher sollte zu viel Wissen eben nicht auf einmal in kurzer Zeit erlernt werden, auch wenn viele die Meinung haben, dass genau dieses sinnvoll ist.
2. Das Umfeld muss stimmen
Das Umfeld zum Lernen muss passen. Es sollte er dafür sorgen, dass das Lernen leicht und effektiv abläuft. Ein fest Platz zum Lernen ist dafür sehr wichtig, in der regel ist dieses der Schreibtisch. Doch kann es bei kleinen und jüngeren Schülern wichtiger sein, dass sie mit den Eltern zusammen etwa am Küchentisch oder am Esstisch arbeiten. Richtig ist nur, dass es immer der gleiche Platz zum lernen ist, damit das Gehirn weiß: aha, jetzt in den Lernmodus schalten.
Das Lernumfeld sollte so gestaltet sein, dass keine Ablenkungen stattfinden. Also am besten weit weg vom TV, der Konsole und auch vom Handy. Wer hier dafür sorgt, dass keine Störungen stattfinden, wird voll konzentriert an die Arbeit gehen können. Wer es dabei noch schafft, das Lernen fest in seinen Tagesablauf zu integrieren, der kann das Lernumfeld so perfekt ausrichten.
3. Die Einstellung zum Lernen muss passen
Viele Forschungen belegen, dass die richtige Einstellung zum Lernen der Schlüssel zum Erfolg ist. Wer mit dem Lernen die richtigen Emotionen verbindet und nicht mit Lustlosigkeit an die Sache heran geht, wird schon selber merken, dass das Lernen und dann auch die Prüfungen sehr viel einfacher von der Hand gehen.
Wichtig ist dabei schon die positive Grundeinstellung. Wer etwa Angst vor der Prüfung hat, weil er meint diese nicht bestehen zu können, der wird es sehr viel schwerer haben, das Gelernte zu behalten und dann auch im richtigen Moment abrufen zu können.
4. Den eigenen Lerntypen herausfinden
Da nicht jeder Mensch nach der gleichen Methode gut lernen kann, sollte vor dem eigentlichen Lernen erst einmal in Erfahrung gebracht werden, wie am besten gelernt werden kann. Es ist ein großer Unterschied, ob das Gelernte besser behalten wird, wenn es gelesen wird oder wenn es gehört wird. Erst wenn klar ist, nach welcher Methode das beste herausgeholt werden kann, dann kann auch das Lernen perfekt an den eigenen Lerntypen angepasst werden.
Lerntechniken helfen, dass Wissen besser zu behalten
Viele Schüler und auch Studenten haben Probleme richtig zu lernen. Dennoch setzen sich zu wenig davon mit den Lerntechniken auseinander. Auf der anderen Seite fluchen und schimpfen diese Kinder und Erwachsenen lieber, weil das Gelernte einfach nicht im Kopf bleiben möchte. Wer stattdessen lieber mit dem richtigen Lernen anfangen möchte, sollte sich hier über Lernmethoden informieren, die helfen werden!
Im folgenden sind einige Lerntechniken aufgelistet, jeder sollte aber darüber nachdenken, dass nicht jede davon gleich gut funktionieren wird. Achtgegeben werden sollte darauf, wie die Technik zu einem selbst passt und wer auf eine große Prüfung hin arbeitet, in welcher Lernphase man sich befindet. Von daher kann es sein, dass die erste Lerntechnik nicht den gewünschten Erfolg bringt. Niemand sollte entmutigt aufgeben, sondern stattdessen eine andere Technik ausprobieren.
Die Mindmap
Die Lerntechnik Mindmap ist eigentlich ein wahrer Klassiker beim Lernen. Viele nutzen sie, viele verzweifeln aber auch an ihr. Dieses liegt daran, dass Mindmaps nicht wirklich bei jedem Thema passend sind. Umfangreiche und auch komplexe Themen lassen sich mit einer Mindmap sinnig graphisch aufarbeiten und können dann nachvollzogen werden.
Um mit einer Mindmap zu arbeiten, ist es wichtig, mit dem Kernthema zu beginnen. Dann müssen Schritt für Schritt alle Unterthemen durchgegangen werden. Erkennbar sind so die genauen Zusammenhänge der einzelnen Themen mit ihren zentralen Aussagen.
Das Verständnis
Es klingt fast schon trivial, ist aber ungemein wertvoll: die Lerntechnik Verständnis. Das Wissen bleibt jedem dann länger im Gedächtnis und kann besser wiedergegeben werden, wenn der Lernende dafür ein tieferes Verständnis entwickelt hat. Das stumpfe auswendig lernen von Daten und Fakten alleine ist zu wenig, wer die Information richtig versteht, der wird das Wissen dazu auch richtig anwenden und umsetzen können.
Die Loci-Methode
Die Loci-Methode hat in den letzten Jahren an Popularität gewonnen, da sie von vielen Experten im TV und auch in den sozialen Medien berühmt gemacht worden ist. Dabei geht es darum, dass Orten oder Objekte mit den zu lernenden Informationen verknüpft werden. Mit dem inneren Auge soll ein Weg abgegangen werden, den man auswendig kennt und auf diesem Weg soll an verschiedenen Orten eben eine Information abgelegt werden, die gelernt werden soll.
Wer dann in Gedanken dieser Weg abgelaufen wird, werden die Informationen, die dort abgelegt worden sind, aufgenommen. Zum Einsatz kommen sollte diese Lernmethode dann, wenn etwas in einer bestimmten Reihenfolge erlernt werden muss.
Der Gedächtnispalast
Ähnlich wie die Loci-Methode ist auch der Gedächtnispalast. Bei dieser Lernmethode wird aber nicht nur die gute Merkfähigkeit vorausgesetzt, sondern auch das Vorstellungsvermögen gebraucht. Mit den eigenen Gedanken soll dabei ein Gebäude errichtet werden, welche alle Informationen zu dem zu lernenden Stoff trägt. Das Fundament des Gebäudes ist dabei das Thema, um das es geht. Die tragenden Wände sind die wichtigsten Informationen, die behalten werden sollen. Das Dach soll zusätzliche Information oder Details beinhalten. Wer sich den Gedächtnispalast nun bildlich vor den Augen darstellen kann, der wird auch auf diese Informationen zugreifen können.
Gerade bei komplexeren Themen kann es sinnvoll sein, wenn alle Gegebenheiten beim Lernenden vorliegen, das anhand des Gedächtnispalasts gelernt wird.
Die Karteikarten
Wer bei Lerntechniken an die Karteikarten denkt, der wird damit unweigerlich ans Vorkabellernen denken. Doch Karteikarten können beim Lernen in viel mehr Bereichen eingesetzt werden. So kann auch eine Zusammenfassung auf der Karteikarte erstellt werden, die dann so besser verinnerlicht werden kann.
Listen / Auflistungen
Mit Listen zu arbeiten ist eine recht einfache und zugleich wertvolle Lerntechnik. Gerade wer am Anfang von einem umfangreichen Lernschritt steht, kann erst einmal mit einer Auflistung beginnen. So kann erst einmal die richtige Struktur für den Stoff gesucht werden, eine Übersicht erstellt werden, was eigentlich alles zu dem Thema gehört. Mit einer Liste oder auch einer Auflistung kann dann weitergearbeitet werden, entweder dann mit einer weiteren Liste oder aber auch mit einer anderen Lerntechnik.
Lernen durch Wiederholung
Je öfter etwas gelernt wird, umso besser kann es sich gemerkt werden. Wiederholungen sind beim Lernen das A und O. Allerdings kommt es auch sehr stark darauf an, wie die Wiederholungen genutzt werden, damit der Erfolg sich schnell und sinnvoll einstellen kann.
So macht es am meisten Sinn, wenn das Wiederholen mit anderen Lerntechniken kombiniert wird. Wer das gleiche Arbeitsblatt 5x liest, der wird es dann zwar vielleicht verstanden haben, aber ist es ziemlich sinnlos. So sollte auch bei einer andere Lernmethode immer wieder auch das Thema wiederholt werden, was dabei dann ja schon einmal effektiver ist, da eben anders gelernt werden kann.
Lernen nach dem SQR3 Prinzip
Hinter der Abkürzung stecken die Wörter Survey, Question, Read, Recite, Review. Diese Lerntechnik basiert auf dem Pädagogen Francis Robinson, der so auch komplizierte oder wissenschaftliche Texte verständlicher machen möchte. Wer also einen Text bekommt, der sollte sich bei dieser Lerntechnik erst einmal mit dem Inhaltsverzeichnis beschäftigen und danach überlegen, wovon der Text handelt und welche Fragen beantwortet werden sollen. Erst als 3. Punkt soll der eigentliche Text dann auch gelesen werden. Danach kann der Inhalt dann in eigenen Wörtern wiedergegeben werden und eine knappe Zusammenfassung schriftlich vorgenommen werden.
Lernen durch Visualisierung
Wer ein recht trockenes Thema lernen muss, der kann dieses bunter machen. So können z.B. Jahreszahlen oder andere Themen mit Bildern verbunden werden. Es muss kein buntes Bild sein, sondern einfach eins, was sich jeder leicht merken kann. Es ist somit einfacher, sich an etwas zu erinnern, wenn dazu ein Bild vorhanden ist.