Zwischen zwei und fünf Prozent aller Kinder in Österreich sind von ADHS betroffen, der Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung. Doch nicht jedes unaufmerksame, unruhige Kind leidet tatsächlich unter ADHS. Es kommt auf das Alter an. Manchmal steckt auch eine andere Erkrankung dahinter. Über die Behandlung entscheidet der Arzt. Doch was können Eltern tun, um die Auswirkungen von ADHS auf den Alltag abzumildern?
Medikamente nur bei ausgeprägter Störung
Um ADHS zu diagnostizieren, ist deshalb eine gründliche Untersuchung erforderlich. Erkrankungen wie eine Schilddrüsenüberfunktion müssen ausgeschlossen werden. Steht die Diagnose fest, hängt die Behandlung von der Intensität der Verhaltensauffälligkeiten ab. Erst wenn es zu Problemen in der Schule oder dem sozialen Umfeld des Kindes kommt, wird der Arzt Medikamente verordnen.
Es gibt eine Reihe von Medikamenten in der Online Apotheke, die bei einer ausgeprägten ADH-Störung zum Einsatz kommen. Sie sollen in erster Linie die Hyperaktivität abschwächen und die Aufmerksamkeit steigern. Wie alle Medikamente sind auch die für ADHS eingesetzten Präparate nicht ohne Nebenwirkungen. So treten etwa Schlaflosigkeit und Appetitlosigkeit auf. Vor der Einnahme sollten sich Eltern deshalb ausführlich über das Präparat informieren.
Wie äußert sich ADHS?
Die Kriterien für eine ADHS-Diagnose orientieren sich an der Internationalen Klassifikation der Krankheiten. Sie werden im Fall von ADHS unterteilt in Unaufmerksamkeit, Hyperaktivität und Impulsivität. Zur Unaufmerksamkeit gehören Konzentrations- und Organisationsschwierigkeiten, leichte Ablenkbarkeit und Vergesslichkeit. Unruhe, wildes Herumrennen und ein starker Bewegungsdrang sprechen für Hyperaktivität und ein sprunghaftes Verhalten beim Sprechen oder Spielen für gesteigerte Impulsivität.
Vor dem dritten bis vierten Lebensjahr können diese Verhaltensweisen aber durchaus auch auf ein unreifes, aber altersgerechtes Verhalten hindeuten. Deshalb ist eine ADHS-Diagnose auch erst nach dem dritten Lebensjahr möglich. Wenn Eltern den Verdacht haben, dass ihr Kind unter ADHS leidet, sollten sie einen auf ADHS spezialisierten Kinderarzt aufsuchen.
Bestimmte Verhaltensweisen beeinflussen
Kinder mit ADHS verhalten sich generell auffällig. Sie sind häufig unruhig und unkontrolliert. Sie befolgen weder Regeln noch Anweisungen und werden mitunter sogar aggressiv. Für Eltern von betroffenen Kindern ist es sehr wichtig zu wissen, wie sie bestimmte Verhaltensweisen ihrer Kinder beeinflussen können. So muss beispielsweise der Alltag gut strukturiert sein. Sind feste Abläufe vorgegeben, kann das Kind sich besser darauf einstellen. Sollte etwas anstehen, was nicht in die übliche Tagesroutine passt, hilft es, das frühzeitig anzukündigen.
Außerdem müssen Eltern auf Verhaltensänderungen achten, wenn sie ein bestimmtes Verhalten wie etwa einen Wutausbruch noch rechtzeitig aufhalten wollen. Wird das Kind unruhig, hilft eine Unterbrechung der Aktivität und lenkt ab. Beim Lernen sollte dann zum Beispiel eine Pause eingelegt werden. Ablenkung ist gefragt, und zwar bevor das Kind in eine Art Spirale gerät und den Wutanfall nicht mehr stoppen kann. In speziellen Schulungen können Eltern den richtigen Umgang mit ADHS lernen. Dort erfahren sie auch, welche Verhaltensweisen sich beeinflussen lassen und welche nicht.
ADHS ist eine Belastung für die ganze Familie, zumal die Störung mit weiteren typischen Problemen einhergeht. Dazu gehören neben Lernstörungen auch depressive Verstimmungen und Angststörungen. Auf der anderen Seite können genau diese begleitenden Probleme die Ursache für ADHS sein. Die Ursachen sind indes noch nicht abschließend geklärt. So kann auch eine genetische Veranlagung in Zusammenhang mit bestimmten Umweltfaktoren für das Auftreten von ADHS nicht ausgeschlossen werden.